PRESSEMITTEILUNG 52/2021

Ansbach, den 27.09.21

"Mehr Artenschutz an Bayerns Straßen. Wir machen Straßenböschungen zu Highways für Bienen, Schmetterlinge und Co."

So lautet das neue Konzept des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr. "Denn an Bayerns Staats- und Bundesstraßen soll es in Zukunft", laut Verkehrsministerin Kerstin Schreyer, "noch stärker blühen, summen und brummen. Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, die Artenvielfalt in Bayern zu stärken."

Am 03. August 2021 hat die Ministerin das neue Grünpflegekonzept der Öffentlichkeit vorgestellt.

Dies beinhaltet u.a:

• Neues Konzept für ökologische Grünpflege an Bundes- und Staatsstraßen

• Mähen der Wiesen nur noch abschnittsweise einmal im Jahr

• 1.300 Hektar Auswahlflächen mit besonders schonender Pflege
 

Das Begleitgrün entlang der rund 20.000 Kilometer Bundes- und Staatsstraßen, das die Bayerische Staatsbauverwaltung betreut, bietet ein großes Potenzial für den Artenschutz. Denn die Straßenböschungen unterliegen weder einem Nutzungs- und Erholungsdruck, noch müssen sie gedüngt oder mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden. Außerdem bieten Straßen die Möglichkeit, bestehende Lebensräume von Pflanzen und Tieren miteinander zu vernetzen.

Schon im Jahr 2019 hat die Bauverwaltung deshalb das Pilotprojekt „Bienen-Highways“ gestartet und 26 Blühstreifen mit insgesamt rund 35 Kilometern Länge entlang von Bayerns Radwegen an Bundes- und Staatsstraßen angelegt.

2020 wurde das Konzept der Bienen-Highways ausgeweitet und der Artenschutz bei der Grünpflege aller Straßenböschungen noch stärker in den Vordergrund gerückt. „So schaffen wir Blühflächen und Rückzugsräume für Insekten und andere Tiere“, erklärt Ministerin Schreyer. 

Das Staatliche Bauamt Ansbach, in dessen Verwaltung 1.380 km Bundes- und Staatsstraßen liegen, hat bereits im Jahr 2019 mit der Umsetzung des neuen Grünpflegekonzeptes begonnen.

Hierfür hat das Staatlichen Bauamt die Wiesen außerhalb der für die Verkehrssicherheit relevanten Bereiche in sogenannte „Auswahl“- und „Normalflächen“ unterteilt. 

Die „Normalflächen“ sollen zukünftig nur noch einmal im Jahr gepflegt werden. Größere zusammenhängende Flächen im Extensivbereich der Straßenböschungen werden nur noch abschnittsweise alle zwei Jahre gemäht. 

Zudem wurden seither in ganz Bayern bereits mehr als 1.300 Hektar sogenannte „Auswahlflächen“ identifiziert. Hierbei handelt es sich um besonders wertvolle Flächen, die sich beispielsweise durch Vorkommen gefährdeter oder geschützter Pflanzen und Tiere auszeichnen oder die als offene Fels-, Kies- und Sandflächen zum Beispiel für Wildbienen besonders wichtig sind.

Auch für die Auswahlflächen des Bauamtes Ansbach wurden von einem Landschaftspflegebüro spezifische Pflegepläne erarbeitet, die auf den Standort und den Bewuchs abgestimmt sind. Sie legen fest, in welcher Häufigkeit und mit welchen Geräten die Straßenböschungen und Wiesen künftig gemäht werden sollen. 

Die optimierte Pflege der derzeit 740 Auswahlflächen mit einer Flächengröße von ca. 140 ha im Bauamtsgebiet Ansbach wurde sukzessive dieses Jahr begonnen. Hierbei wurden erste Auswahlflächen von externen Dienstleistern gepflegt. Um die große Herausforderung zu meistern, im nächsten Jahr, alle bislang ermittelten Auswahlflächen nach den Vorgaben der Pflegepläne bearbeiten zu können, hofft das Amt auf die Mitarbeit interessierter Firmen und Landwirte.

Das Volksbegehren ‚Rettet die Bienen‘ vor zwei Jahren hat gezeigt, dass der Natur- und Artenschutz den Menschen ein echtes Herzensanliegen bedeutet. Mit unserem Neuen Konzept für ökologische Grünpflege an Bundes- und Staatsstraßen vernetzen wir Biotope und werten Grünflächen entlang unserer Straßen auf. Das ist ein wichtiger Baustein im Bayerischen Aktionsprogramm für die Insektenvielfalt.

Weitere Informationen gibt es in der Broschüre Ökologische Aufwertung von Straßenbegleitflächen (bayern.de) und auf www.bienen-highway.bayern.de

Der Schutz des Klimas und der Erhalt unserer Heimat ist für die Bayerische Staatsregierung ein zentrales Anliegen. Mit den umfassenden Investitionen in die Artenvielfalt sind wir auf dem richtigen Weg zu nachhaltigem Klimaschutz.

Staatliches Bauamt Ansbach


Auskunft erteilt:
Frau Eichelberger
Telefon: 0981/8905-1190